Das poetische Stück „Auf Schädelhöhen“ handelt vom stillen Horror in einem deutschen Winzerdorf, wo die Zeit stehengeblieben scheint. Die durchaus tragische Geschichte der Familie Unheil ist eng verwoben mit den Geschicken der skurrilen Bewohner des entlegenen und doch so allgegenwärtigen Tals.

Theaterstück, 90 S., kart. Merlin Theater.

Ein Bürgerkrieg irgendwo in Europa. Eine Frau verliert ihren Mann, ihre Wohnung, alles. Sie lebt nun in einem notdürftig eingerichteten Dachzimmer. Ein junger Soldat, der die Frau in einer Bar entdeckt, wird zu ihr gehen, bevor er an die Front muss. Nach ihm werden andere Soldaten die Treppen zu ihr hinaufsteigen, regelmäßig. Für die Frau ist es eine Art Befreiung. Als die Belagerung vorbei ist, die Siegesfanfaren durch die Straßen ziehen, kommt der junge Soldat zu ihr zurück. Doch für die Frau hört hier die Geschichte auf, es ist der Punkt, an dem ihr Leben sinnlos geworden ist. „Kampf, Landschaft danach“ ist der erste Theatertext des katalanischen Dramatikers Carles Batlle (geb. 1963), der in deutscher Sprache erscheint.

Theaterstück, aus dem Katalanischen von Maurici Farrée und Lea Niklas, 64 S.; kart., Merlin Theater.

Europa. Eine nicht sehr ferne Zukunft. Ein Fernzug, der nach Norden fährt. Ab und zu Detonationen. Der Schaffner ist gerade entlassen worden. Er tritt seinen letzten Arbeitsstag an und verflucht jeden seiner Fahrgäste. Ein kranker Reisender ist auf dem Weg in das Dorf seiner Kindheit. Seine Tochter begleitet ihn, wenn auch ungern, denn sie erwartet von ihm ein Kind. Eine Frau, die nichts von sich erzählen will, rät ihr, den Zug zu verlassen. Sie liest einen Roman über Rache ... Carles Batlle zeigt in seinem neuen Stück „Transit“ fünf Menschen in einem privaten und kulturellen Kriegszustand. Ihre Lebensgeschichten sind geprägt von Schuld und Verletzung. Die Reise eröffnet ihnen Auswege, die aber nicht in jedem Fall eine Rettung bedeuten."

Theaterstück, Interview, Essay, aus dem Katalanischen von Thomas Sauerteig und Hans Richter, 160 S.; kart., Merlin Theater.

Die Uraufführung von drei der in diesem Band enthaltenen Einakter während der Festspiele in Avignon und die darauffolgende Inszenierung in Paris (1996) machte den 1927 geborenen Kastilier zum international bekannten spanischen Dramatiker. In Deutschland, vor allem aber während vieler Jahre in Paris gesammelte Theatererfahrungen geben seinen Subkultur, Avantgarde und Theatertradition verbindenden Stücken eine Weltläufigkeit, die anderen spanischen Schriftstellern oft (zu Unrecht) abgesprochen wird. Thema der in diesem Band zusammengefassten, von grotesker Komik zu blutigem Ernst führenden Kurzdramen ist die kaum verborgene tierische Urnatur des Menschen.

Einakter, aus dem Spanischen von Angelika Theile-Becker 136 S., brosch., Merlin Theater.

Aus Anlass des 90. Geburtstages von Genet am 19.12.2000 veranstaltete die VOLKSBÜHNE am Rosa-Luxemburg-Platz am 16. Dezember 2000 die "Lange Jean-Genet-Nacht". Unsere HOMMAGE À JEAN GENET mit Auszügen aus Prosa, Drama, Essay und Lyrik des großen französischen Dichters und Dramatikers erschien zur Veranstaltung und bietet einen Einblick in das umfangreiche Werk Jean Genets. Die beiliegende CD enhält 3 Chansons, die in den 70er Jahren zu den Gedichten "Un Chant d'Amour", "Condamné à Mort" und "Marche Funèbre" enstanden und eine kurze Lesung Vom Genet selbst aus dem Buch "Tagebuch des Diebes".

In beide Stücke fließt Autobiographisches ein. War es in "Zurück nach Uskow" der Rückblick eines alten Mannes auf seine Jugend, so führen in "Restaurant" eine ältere Dame und ein älterer Herr ein Gespräch, in dessen Verlauf die Dame mit allen Mitteln der Überredungskunst auf ihren Gesprächspartner einzuwirken sucht. Natürlich will sie etwas von ihm. Klar, dass es sich bei dem älteren Herrn um Janosch persönlich handelt. "Mutterglück oder Das Kind" spiegelt die Ansichten des Autors über die Auswirkungen der antiautoritären Erziehung. Er hat das Modell einer aufblühenden jungen Dame vor Augen, die ihm, wie man sich leicht vorstellen kann, gehörig auf den "Keks" geht. Witzig, mit einem Schuss Selbstironie und viel Beobachtungsgabe.

Zwei Theaterstücke mit 3 Illustrationen von Janosch, 100 S., kart., Merlin Theater.

Das Theater hat im Werk Jean Genets zentrale Bedeutung. Dabei versteht er Theater nicht als Stätte der Unterhaltung, auch nicht als moralische Anstalt, sondern als einen poetischen Ort, an dem imaginäre Gestalten grundsätzliche Konflikte austragen. Er hat zu den meisten seiner Stücke kurze Kommentare abgegeben, in die er seine Ansichten vom Theater hat einfließen lassen. Das gilt im besonderen für die Briefe, die er anlässlich der Pariser Inszenierung seines Algerienstückes "Die Wände" an den Regisseur Roger Blin schrieb.

aus dem Französischen von Gerald und Uta Szyskowitz 100 S., Klappenbroschur

Das Theaterstück Genets wurde 1957 in London unter der Regie von Peter Zadek uraufgeführt. Ort der Handlung ist der "Balkon", ein Bordell, ein Haus der "Illusionen", wo die Besucher eine Rolle spielen können, die ihnen das reale Leben vorenthält.

Eines der wichtigsten Schauspiele des modernen Welttheaters. Deutsch von Georg Schulte-Frohlinde, Merlin Theater, 90 S., kart.

Genets scharfer Kommentar zum Algerienkrieg entstand zwischen 1955 und 1957. Wegen des Krieges konnte dieses Stück zunächst in Frankreich nicht auf die Bühne gebracht werden und wurde 1961 in Berlin uraufgeführt.

Deutsch von Ernst Sander, Merlin Theater, 170 S., kart.

Das meistgespielte Theaterstück von Jean Genet

Die beiden Schwestern Claire und Solange spielen mit verteilten Rollen die Ermordung ihrer Herrin. Der erste Versuch scheitert, bei einer Wiederholung legt Claire die Kleider ihrer Herrin an und trinkt den vergifteten Tee, den ihr die Schwester reicht. Genet lässt seine Figuren ihre Identität vertauschen, sie spielen ein Spiel im Spiel, eine Ersatzhandlung, die die Züge eines Ritualmordes annimmt. Das Theaterstück ist das erste Theaterstück von Jean Genet, das auf die Bühne gebracht wurde (Uraufführung in Paris am 19. April 1947; Deutsche Erstaufführung am 30. Juli 1957 in Bonn)

Deutsch von Gerhard Hock, 48 S., kart., 7. Auflage.