In dem grauenerregenden Zuchthaus von Lambèse (Algerien) unterhalten sich zwei zum Tode Verurteilte, ein Franzose, Pierre Chaumet, und ein Algerier, Farid. Während Pierre und Farid über das Leben, Algerien und Frankreich diskutieren, bereitet sich eine internationale Menschenrechtskommission darauf vor, das Gefängnis zu besuchen. Angesichts dessen gerät die Verwaltung von Lambèse in helle Aufregung ... Schwungvoll und heiter, schonungslos und beissend, anklagend und satirisch lässt Sansal die Kultur der sogenannten westlichen Welt auf die der islamischen Welt prallen und deckt überraschende Gemeinsamkeiten auf. Dieser zweite Roman des Algeriers Boualem Sansal erstaunt und begeistert wegen seiner Wildheit und seiner Tiefe, fern der larmoyanten Clichés und emphatischen Plädoyers für das heutige Algerien und die Menschenrechte.
Roman, Deutsch von Riek Walther, 320 S., fadengeheftetes Hardcover (1. Auflage, Dt. Erstausgabe)
Boualem Sansal, Jg. 1949, ist Ingenieur und Ökonom und war bis zu seiner Entlassung im Frühjahr 2003 Direktor des algerischen Industrieministeriums. In Frankreich, wo Sansal für seine Romane vielfach ausgezeichnet wurde (u.a. Prix du Premier Roman, Prix Louis-Guilloux, Grand Prix RTL-Lire, Grand Prix du Roman de l’Académie française), gilt er als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller. Trotz der durch Angriffe auf die Regierung bedingten Gefährdung lebt Sansal noch immer in Algerien.
Im Herbst 2011 wurde Boualem Sansal mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.