Zum umfangreichen Werk des französischen Dichters Jean Genet gehören neben der Lyrik und den Romanen eine Vielzahl von Theaterstücken. Diese sind längst Teil des klassischen Theater-Repertoires und werden auch in Deutschland regelmäßig aufgeführt. Der Theaterverleger Andreas J. Meyer, der Jean Genet als Bühnenautor in Deutschland durchsetzte, positioniert das Bühnenwerk Genets im Umfeld der europäischen, insbesondere der französischen Theaterliteratur um die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Er setzt sich mit den grundsätzlichen Missverständnissen auseinander, denen der Anspruch Genets und seiner Stücke bei vielen deutschen Theaterautoritäten zunächst begegnete, nachdem Kurt Hoffmann am 30. Juli 1957 mit den ZOFEN erstmals ein Werk Genets in Deutschland zur Aufführung gebracht hatte. Doch schon kurze Zeit später wurde mit den Inszenierungen von Hans Lietzau am Schillertheater in Berlin, Gerhard F. Hering in Darmstadt und Piscator in Frankfurt die internationale Anerkennung Genets eingeleitet.
676 S., Leinen-Hardcover mit Schutzumschlag. Inhalt: Unter Aufsicht, Die Zofen, Der Balkon, Die Neger, Die Wände, Editorische Notiz von Friedrich Flemming, Nachwort von Andreas J. Meyer. Übersetzungen von Ulrich Zieger, Gerhard Hock, Georg Schulter-Frohlinde, Katarina Hock & Ben Poller, Georg Sander.