Der Erste Weltkrieg zog einen Schlussstrich unter eine Epoche geordneten bürgerlichen Wohlergehens, hinter deren Fassade Militarismus und Selbstherrlichkeit machtvoll gediehen. Er riss zudem alle Stränge auseinander, die das kulturelle Bild der Kaiserzeit so facettenreich machten. Ab August 1914 war nichts mehr ohne die Beziehung zum Krieg denkbar. Fast alle Künstler begrüßten zunächst den Konflikt als reinigende Kraft. Der Katalog entstand aus Anlass der gleichnamigen, eindrucksvollen Ausstellung in Oldenburg. Die von Bernd Küster kunstsoziologisch ebenso wie historisch umfassend informativ zusammengestellten Beiträge erklären die verschiedenen und widersprüchlichen Perspektiven des Bewusstseinswandels, der vom 1. Weltkrieg ausgelöst wurde. 244 Abbildungen von teils bekannten, oft auch ganz unvermuteten Werken von August Macke, Franz Marc, Heinrich Vogeler, Max Liebermann, Käthe Kollwitz und ungezählten weiteren namhaften und weniger bekannten Künstlern bestätigen den jähen Wechsel von anfänglicher Begeisterung des Aufbruchs in alsbaldige Realitätserfahrung und Verzweiflung.
Von der Propanganda zum Widerstand- 2. Auflage 240 S., Pappband, 244 vielfach farbige Abb.