Janssen, Horst

Horst Janssen Die Verlagsgeschichte des Merlin Verlags wäre ohne Horst Janssen (14.11.1929-31.8.1995) um viele wunderbare Bücher, aber auch um eine Vielzahl von Anek­doten ärmer (s. hierzu auch FLATTER). Andreas J. Meyer und Horst Janssen kannten sich schon lange, die Zusammenarbeit begann jedoch erst 1969: Janssen, der in Hamburg geboren und im niedersächsischen Oldenburg aufgewachsen war, kehrte 1945 wieder nach Hamburg zurück. Hier lebte seine Tante („Tantchen“), die ihn nach dem Tod seiner Mutter und des Großvaters adoptiert hatte. Ab 1946 studierte Janssen an der Hamburger Landes­kunstschule und war von Beginn an Meister­schüler bei Alfred Mahlau, der ihm schon früh erste Aufträge zuspielte. So wurde u.a. schon 1947 Janssens Zeich­nung Die Prinzessin auf der Erbse in der Hamburger Wochen­zeitung DIE ZEIT veröffentlicht.

1969 erschien das von Horst Janssen illustrierte Erzählgedicht DIE SCHWEINEKOPFSÜLZE von Günter Grass im Merlin Verlag. Es folgten noch im selben Jahr die Janssen-Bücher PAUL WOLF und HENSEL UND GRÄTEL, zu denen der SPIEGEL seinerzeit vermeldete: „mächtig liederlich“. Im Jahr 1980 fertigte Horst Janssen eine Radierung für den Buch­umschlag von Jean Genet ALLE DRAMEN an. 1981 er­schie­nen Janssens ANMERKUNGEN ZUM GRUND­GESETZ – ein mit spitzer Feder in Text und Bild verfasster Kommentar zur deutschen Verfassung.

1987 erschien der erste Band der Autobiografie von Horst Janssen, HINKEPOTT (Bd. II, JOHANNES), ein einzigartiges Dokument, sowohl in seiner literarischen Form – eine Abfolge von Briefen, Auf­sätzen und Zeichnungen – als auch weil es Ausdruck ist und Einblick bietet in die aufregende Welt dieses vielseitigen und herausragenden deutschen Künstlers.

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