Eine verheiratete junge Frau kämpft um Selbstbestimmung ...
Eine reiche, privilegierte Ehefrau ist auf der Flucht. Noch zwei Tage vorher hat sie in einem schicken Istanbuler Appartement den Blick über den Bosporus genossen. Ihr Alltag waren Shopping-Touren in der Stadt und Abende in den Kreisen der High-Society, zu der auch die Familie ihres Mannes gehört. Der versteht das Spiel der Mächtigen und wie man es für die eigenen Geschäfte nutzt. Selbst wenn er sich dabei in dunkle Machenschaften verstrickt.
Aber warum hat sie sich in der Nacht ihre prächtigen dunklen Locken abgeschnitten, den Kopf rasiert und sucht nun verzeifelt Unterschlupf bei einem alten Freund?
In ihrem Roman erzählt Ayfer Tunç die ebenso packende wie bedrückende Geschichte einer jungen Frau, die sich aus der von Sexismus und Diskriminierung geprägten Unterdrückung durch Familie und Gesellschaft emanzipiert und sich dabei in größte Gefahr begibt. Rückblenden und Gegenwart sind in diesem Roman so meisterhaft verknüpft, dass bis kurz vor Ende offen ist, wie der verzweifelte Kampf der Protagonistin enden wird.
Dieser Roman ist zugleich Thriller und Gesellschaftsstudie. Ein kraftvolles und engagiertes Plädoyer für weibliche Selbstbestimmung und die Befreiung von patriarchalen Strukturen.
Roman, aus dem Türkischen von Gerhard Meier, 488 S., fadengeheftetes Hardcover mit Schutzumschlag
Ayfer Tunç, geb.1964 in Adapazan, veröffentlichte bereits während ihres Studiums der Politikwissenschaften Artikel in verschiedenen Kultur-Zeitschriften. 1980 wurde sie für ihre Kurzgeschichtensammlung mit dem renommierten Yunus Nadi Short Story Award der türkischen Tageszeitung Cumhuriyet ausgezeichnet. Drei Jahre später veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Nach einigen Jahren, in denen sie als Chefredakteurin in einem Istanbuler Verlag tätig war, wandte sie sich hauptberuflich dem Schreiben zu. Neben ihrer Arbeit an TV-Drehbüchern hat Ayfer Tunç mehrere Romane und Kurzgeschichten-Sammlungen geschrieben, von denen viele auch in andere Sprachen veröffentlicht wurden. DIE NACHT DER GRÜNEN FEE ist der erste Roman, der auch auf Deutsch veröffentlicht ist. Ayfer Tunç lebt und arbeitet in Istanbul.
Gerhard Meier, geb. 1957, ist bekannt als Übersetzer aus dem Französischen und dem Türkischen, unter von Orhan Pamuk, Zülfü Livanelli, Amin Maalouf und Henri Troyat. Für sein Gesamtwerk als Übersetzer wurde er 2014 mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet. Gerhard Meier lebt und arbeitet in Lyon.